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Übungsleitende - das Herz eines Vereins

TuS LogoWas wäre ein Verein ohne Übungsleitende / Trainer, Betreuer und Helfer? Genau genommen nichts!

Verein lebt von Ehrenamt und davon, dass es Menschen gibt, die sich in ihrer Freizeit hinstellen und für andere Sportprogramme anbieten.

Zu einer Übungsstunde gehört dabei nicht nur die Stunde selber. Die aktive Zeit muss vorbereitet und durchdacht werden - das dauert auch seine Zeit. Größerer Auf- und Abbau von Geräten, der vor und nach der Stunde stattfindet, gehört ebenfalls dazu. Kleiner Auf- und Abbau von Materialien dagegen kann innerhalb der Stunde stattfinden.

Man kann sagen, dass eine Stunde Trainingsangebot gut und gerne im Durchschnitt zwei bis zweieinhalb Stunden Freizeit für einen Übungsleitenden kostet.

Übungsleitende sind dabei üblicherweise ehrenamtlich unterwegs - sie sind in der Regel nicht mit einem Arbeitsvertrag beim Verein angestellt.

Und da in der heutigen Zeit vielen die eigene Freizeit immer wichtiger wird - evtl. natürlich auch beruflich bedingt - und immer weniger Menschen sich die Zeit nehmen wollen, sich um irgendwelche Trainingsgruppen zu kümmern, werden Übungsleitende immer mehr zu einem besonderen Gut.

‚Die Stunde fällt aus, das darf doch gar nicht sein, die Übungsleitenden haben doch da zu sein!‘

‚Warum findet in den Ferien kein Training statt, die Übungsleitenden werden doch dafür bezahlt!‘

Tolle Sätze, die den Übungsleitenden die Lust und den Spaß verderben können.

Übungsleitende werden eben wie gesagt nicht dafür bezahlt, dass sie Training machen und sind nicht lt. Arbeitsvertrag verpflichtet, die Stunden zu geben. Übungsleitende versuchen dabei in der Regel sogar ihre Termine so zu legen, dass es die Stunde nicht berührt und diese möglichst stattfinden kann.

Ein Beispiel:

Eine Gruppe besteht aus 20 Personen plus Übungsleitendem. Jeder Teilnehmende hat immer mal wieder einen Termin und sagt mal ab, mal auch nicht und ist einfach nicht da. Von 20 Teilnehmenden sind insgesamt im Durchschnitt 12 bis 15 Personen vor Ort. Der Übungsleitende ist immer da, gibt seine Stunde und beschwert sich nicht, wenn die Gruppenstärke nicht zu klein wird.

Jetzt hat der Übungsleitende einen Termin und muss das Training absagen - Termine können auch Übungsleitende mal nicht beeinflussen - dann kann und darf das auch mal vorkommen. Da kann es nicht sein, dass man sich über eine nicht gegebene Stunde beschwert.

‚Ich zahle doch meinen Beitrag, da habe ich ein Anrecht auf die Stunde.‘

Der Beitrag ist für das komplette reguläre Vereinsangebot. Der bezieht sich erstmal nicht auf eine bestimmte Gruppe.

Der Beitrag ist Voraussetzung dafür, im Trainingsbetrieb versichert zu sein.

Der Beitrag sorgt dafür, dass egal an welcher Stelle Training stattfindet, alles dafür organisiert werden und stattfinden kann.

Der Beitrag ist kein Garant dafür, dass das Training immer stattfindet - wir sind ehrenamtlich unterwegs, nicht professionell.

Und Übungsleitende haben auch mal Anspruch auf eine Auszeit und Urlaub. Teilnehmende nehmen sich ihre Auszeit, wann sie es möchten und fragen nicht, ob dem Trainer das Recht ist. Das ist auch gut so, aber im Umkehrschluss gibt es keinen Grund, warum ein Übungsleitender z. B. nicht mal in den Ferien seine Auszeit nehmen sollte.

Viele Übungsleitende machen alles möglich, damit die Stunden stattfinden können - wenn Urlaub in die Ferien gelegt wird, Haus und Garten ruft, die Familie und der Freundeskreis auch Zeit fordert und auch dieses in die Ferien gelegt wird, dann ist es das gute Recht jedes Übungsleitenden, sich diese Zeit zu nehmen.

Und im Übrigen haben wir vielfach lizenzierte Übungsleitende, die sich an vielen Wochenenden um ihre Übungsleiterlizenzen kümmern müssen, diese auffrischen, neue Inhalte lernen, hier Kurse, da Kurse, Erste-Hilfe-Kurs, Rettungsschwimmer usw. Das kostet alles Zeit und wird gemacht, um ein gesundes und nachhaltiges Trainingsprogramm anzubieten - alles ehrenamtlich und ohne Entgelt in der Freizeit.!

Dass es dann gelegentlich eine Aufwandsentschädigung im rechtlichen Rahmen gibt, für geleistete Stunden - kein Entgelt - sei grade den Leuten, die sehr viel ihrer Freizeit in den Verein investieren, gegönnt.

Und wenn jetzt noch irgendjemand der Meinung ist, über fehlende Angebote laut nachzudenken, kann sich gerne ausbilden lassen, hinstellen und eine Stunde geben - und dann sich selber verpflichten, dem selbst geäußerten Anspruch nach, immer da zu sein.

Ich denke, wer da mal ernsthaft drüber nachdenkt, kommt ganz schnell zum Ergebnis, das aktuelle Angebot ist schon stark – wobei wir uns natürlich immer über neue motivierte Übungsleitende freuen würden, denn Bedarf für Unterstützung gibt es immer.

Und man sollte seine Übungsleitenden auch nicht vergraulen, die versuchen alles, um außerhalb der Ferien immer und zu jeder Übungsstunde für die Teilnehmenden da zu sein. Übrigens gibt es in einigen Bereichen sogar alternative Trainingsangebote an anderen Tag, die zum Ausweichen genutzt werden können, wenn einem Teilnehmenden mal ein Tag nicht passt.

Wenn unsere Übungsleitenden irgendwann keine Lust mehr haben und hinschmeißen, dann passiert …. nichts mehr!

Und das wäre sehr sehr schade!

Machen wir uns auch nichts vor - neue Leute zu finden ist heute sowieso ein Glücksgriff, der grade im lizenzieren Bereich mittlerweile die große Ausnahme bildet.

Stephan Forke
Vorsitzender

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