Ein Comeback und eine wundersame Teamleistung im Derby
Die Erste hat am Mittwoch (13.11.) eine beeindruckende Leistung gegen den ASC GW Wilsum vollbracht. Mit einem 9-2 schoss man den Gegner in absolut unerwarteter Höhe aus der Halle.
Der Gegner aus Wilsum kam in Stammbesetzung zum Heimspiel nach Neuenhaus. Wir wiederum waren erstmals seit seinem Wechsel zum Sommer mit Tim Schipper ebenso in Stammformation. Jürgen Wolterink halb im Doppel aus, damit wir Tim nicht gleich überfordern mussten. 😊
Von der Tabellensituation waren wir leicht favorisiert, allerdings wirklich nur leicht. In der Vergangenheit haben wir schon 1-9 Klatschen in Wilsum bekommen, aber haben auch schon knappe Siege eingefahren. Vor dem Spiel spekulierten wir, dass ein 9-5 für uns, ein Unentschieden sowie ein 5-9 gegen uns sicherlich nicht ausgeschlossen werden können. Favorisiert in ihren Paarkreuzen – zumindest von den aktuellen Werten – waren lediglich Gysbers für Wilsum oben und Weidemann für Neuenhaus unten. Thorsten also unten! Aha! (sollte man zumindest erwähnen!)
Frank und Thorsten sollten im Doppel den wichtigen Punkt zu Beginn holen. Dies vor allem deshalb, weil deren Gegenüber (Gülink / Große-Brookhuis) bisher nicht sonderlich geglänzt hatten in der laufenden Saison. Sie machten es sich aber sehr schwer, kamen insbesondere mit den schnellen „ohne-irgendwas-Angaben“ der Gegner nicht gut ins Spiel. Und so kam es letztlich zu einem Match, welches bis in den fünften Satz ging und wo Wilsum nicht zu Unrecht führte. Eine clevere Auszeit von Thorsten kurz vor Ende brachte den Umschwung in einem Match, welches bei 7-9 schon fast verloren wirkte. Dazu dann „Eier“ auf TuS-Seite bei den letzten Bällen und ein hauchdünnes 12-10 im Entscheidungssatz. Puh, der war wichtig!
Jürgen und Jens hatten es wiederum mit dem starken und klar favorisierten Duo Warsen/Gysbers zu tun. Obwohl beide kein sonderlich schwaches Match machten (Jens war in der Aufschlagannahme auf verlorenem Posten, sonst aber im Spiel, Jürgen spielte tolle Vorhandbälle), so waren Gysbers/Warsen zu Recht am Ende mit 3-1 vorne, weil sie weniger Fehler machten, weil Mario auch vor allem zu Beginn alles von hinten wiederholte und weil sie einfach immer einen kleinen Schritt cleverer wirkten.
Ein bravouröses Doppel dann von Tim und Friedbert gegen Schüürhuis/Hesselink. Trotz 0-1 Rückstand kamen beide immer besser ins Spiel, insbesondere Tim machte einen tollen Eindruck (so zumindest Friedberts Eindruck) und am Ende stand ein wichtiges 11-9 im vierten Satz. Stark und eine unerwartete 2-1 Führung.
Frank durfte dann gegen Hermann Gülink die Einzel eröffnen. Hermann wirkte im ersten Satz zwar relativ verloren, war aber im zweiten Satz wiederum der bessere Mann. Im Dritten wieder umgekehrtes Spiel, die hohe Führung brachte Frank hier nach Hause. Im vierten Satz ein enges Match von Beginn an mit Vorteilen für Gülink. Dann eine Auszeit zum Ende, als Frank wieder heranzukommen schien. Den taktischen von Jens für den nächsten Aufschlag setzte Frank 1:1 um und hatte somit Matchball. Diesen verwandelte Frank dann und die 3-1 Führung stand fest. Ein ordentliches, aber kein astreines Spiel von Frank – später am Abend sollten wir dann noch größeres Tischtennis sehen.
Jens Sarnow war gegen Mario Gysbers sicherlich Außenseiter, da beide vor dem Match gut 80 Punkte trennten. In Satz war auch zu erkennen, warum. Jens machte leichte Fehler (3 Angabenfehler, 2 leichte Fehler, dazu überhaupt keine Spielkontrolle). Ab Satz 2 Jens aber stark verbessert. Er bekam den nötigen Schnitt in die Bälle und traf im Laufe des Spiels auch ab und an zumindest einen Ball nach Vorne. Tatsächlich drehte er das Spiel und konnte am Ende im Vierten Satz sogar mit 11-7 den Überraschungspunkt für den TuS holen. Gute Leistung von Jens, der in einem Ballwechsel gar drei Offensivbälle hintereinander spielte (holy shit). Das zeigte aber auch, dass Gysbers einerseits viel zurückbrachte, andererseits Jens Offensivbälle häufig (vor allem zu Beginn) nicht gut genug waren, um zu punkten.
Tim Schipper betrat dann um kurz nach 21 Uhr die Tischtennisbühne und zwar erstmals nach ca. 10 Jahren wieder beim TuS und dann auch noch gegen seinen Heimatverein. Da war eine gewisse Nervosität bei Tim sicherlich verständlich. Diese zeigte sich im ersten Satz, den er krass verlor (5-11) beim Match gegen Schüürhuis. Tim kam aber rein ins Match, kämpfte sich zurück und spielte unentwegt sein Spiel. Dies war sicher auch der Grund für den späteren Erfolg, denn er steckte zu keinem Zeitpunkt auf. Gewann er Satz 2 noch klar, schwanden in Satz 3 jedoch langsam die Kräfte. Wenn er traf und Arnd den Ball zurückbekam, wurde es immer häufiger eng. Nach einem knappen 13-11 in Satz 3, lag er in Satz 4 dann knapp zurück. Nach einer (kräftemäßig erforderlichen) Auszeit spielte Tim dann Schipper-Harakiri und spielte wirklich tolle Offensivbälle. Der Sieg war schwer zu holen, aber verdient. Ein tolles Comeback, Tim! Wir freuen uns über jedes Spiel, bei welchem du dabei bist.
5-1 nach gut 70 Minuten war mehr, als wir uns erhofft hatten, viel mehr! Beim nächsten Spiel hätten wir vor 4-5 Jahren sicherlich noch gesagt, dass der Favorit klar sei und nicht Friedbert heißt. Gegen Marc Warsen, der in der Mitte sicherlich zu den besten Spielern gehört, war Friedbert zumindest nicht favorisiert. Marc hatte jedoch Probleme von Beginn an und Friedbert traf auch einige starke Offensivbälle direkt auf Marcs Aufschlag. Die ersten beiden Sätze waren zwar jeweils eng, aber von Außen betrachtet wirkte es schon so, dass Friedbert sich nur hätte selbst schlagen können, da die Probleme bei Marc einfach recht groß waren auf Friedberts Material. Der Sieg fiel vielleicht einen Satz zu hoch aus, war aber sehr verdient. 6-1.
Das nächste Spiel hatten wir dann erhofft und so wie es bisher lief konnte dies doch eigentlich nur kommen, oder? Ja! Auch wenn Thorsten Satz 3 verlor, so gewann er die drei anderen Sätze deutlich (jeweils zu fünf) und war somit klar der stärkere Akteur. Gutes dominantes Match von ihm. Vielleicht kommt er so ja auch mal wieder hoch in die Mitte. 😉
Tim hatte es mit Timo Hesselink zu tun. Hier war Timo mit ca. 40 Punkten Vorsprung Favorit, aber Tim war von Beginn an wach, auch wenn er Probleme mit des Gegners Aufschlag hatte, welches sich auch bis in den vierten Satz hineinzogen. Seltsames Match, bei welchem Tim 2-0 in Führung ging und bis dato auch besser war. Dann 2 Sätze, die an ihm vorbeigingen und wo Timo wiederum dominierte. Satz 5 musste als Sorgen machen. Die Sorge blieb allerdings nur kurz, denn Tim ging tatsächlich mit 8-1 in Führung, vielleicht war es sogar ein 10-1 – so genau hat man da nicht mehr hingesehen, weil nebenan dann das Duell der Einser brannte. Im letzten Satz gelang Herrn Serwatka fast alles, Timo Hesselink wiederum kaum etwas, somit ein toller Punkt für Tim, der damit sein Allzeithoch knackte und um 10 Punkte ausbaute! Super!
Das Duell der Einser. Wir Neuenhauser waren uns einig. Das war auf jeden Fall das Match des Tages, vielleicht sogar der Saison. Schnell, tolle Offensivbälle beider Spieler, Ralleys, Stoppbälle, alles dabei. In dieser Kategorie spielte Frank zuletzt auch gegen Rolfes (Baccum). Gegen Rolfes war Frank der Glückliche Sieger, gegen Mario reichte es trotz Matchball im fünften Satz ganz knapp nicht. Mit Ausnahme der ersten beiden Sätze (Satz 1 klar für Mario, Satz 2 klar für Frank) war das Spiel wirklich auf Augenhöhe und man kann nicht sagen, was letztlich den Ausschlag für Mario gab. Er war halt zum Schluss in Front – und das mit 2 Punkten. 12-10 im Fünften Satz nach einem tollen Spiel für Wilsum und der erste Einzelerfolg für Wilsum gegen 22.30 Uhr.
Nachdem alle schon hofften (und diese Hoffnung war auch nicht unbegründet), dass Frank gar das 9-1 erreichen könne, musste Jens nun doch an den Tisch gegen Hermann Gülink. Satz 1 ging auch klar an Jens, hier spielte er auch noch ähnlich stark wie in Match 1, danach war das Spiel jedoch deutlich enger, was allerdings vorrangig daran lag, dass Jens nicht mehr so konsequent agierte – oder agieren konnte? – wie zu Beginn. Es reichte zwar zu einem 3-0 Sieg, aber zumindest Satz 2 hätte auch verloren gehen können.
Am Ende ein vor allem in der Höhe unerwartetes 9-2 für den TuS mit einem verloren Einzel. Der Sieg fällt natürlich ein paar Spiele zu hoch aus, dennoch zeigten wir eine sehr starke Leistung, auf die aufgebaut werden kann. Erfreulich vor allem das (zudem noch geglückte) Comeback von Tim Schipper. Zudem durchweg starke Leistungen unserer Spieler, wo man gar nicht wagt, jemanden hervorzuheben. Weiter so!