Der Spagat zwischen Regeln,
Bedürfnissen und Sorgen beim Coronavirus
Diese Krankheit, von der noch immer nicht klar ist, was sie alles im Körper anrichtet, möchte ich nicht haben. Und ich möchte nicht verantwortlich dafür sein, dass jemand durch mein Handeln oder auch Nichthandeln die Krankheit bekommt und dadurch geschädigt wird.
Es gibt immer mehr Lockerungen in allen Bereichen des Lebens. Das ist für das Zusammenleben auch gut und wichtig und eine logische Konsequenz aus den aktuellen Fallzahlen. Für diejenigen, die aber lieber vorsichtig sein möchten, so wie ich, wird es aber immer schwerer. Abstand halten z. B., wenn andere den Sinn nicht mehr sehen, ist fast unmöglich. Hier würde ich mir manchmal ein bisschen mehr Verständnis und Rücksichtnahme wünschen.
Ich habe in meiner Funktion als Vorsitzender schon manche schlaflose Nacht gehabt, in der mir diese Corona-Geschichte viele Sorgen gemacht hat. Man möchte allem gerecht werden und alles möglich machen – dabei geht sicherlich einiges, aber leider nicht alles. Da mir persönlich diese Krankheit Angst macht, sehe ich naturgemäß viele Dinge enger als andere, die meine Sorgen nicht teilen.
Es ist gut, dass sich die Regeln den Gegebenheiten anpassen, darauf kann man insgesamt gut aufbauen. Aber der Spagat zwischen Regeln, Bedürfnissen und Sorgen muss auch irgendwie möglich sein, daher habe ich die Bitte, gegenseitig Rücksicht zu nehmen und die Sorgen anderer, z. B. von mir, zu akzeptieren – davon lebt Gemeinschaft!